Das LadeHero-Lexikon
Fachbegriffe rund um E-Mobilität leicht verständlich erklärt: Sind Sie nicht sicher, was ein Begriff bedeutet, finden Sie im LadeHero-Lexikon die Antwort, von A wie AC-Laden bis Z wie Zyklenfestigkeit.
AC Laden
Alternating Current (AC) wird im Deutschen als Wechselstrom bezeichnet. Weltweit ist Wechselstrom die Stromart, die am häufigsten zur Energieversorgung verwendet wird und aus der Haushaltssteckdose kommt. Beim Laden mit Wechselstrom wandelt der On-Board-Lader des Fahrzeugs den Wechselstrom in Gleichstrom (DC/Direct Current) um. Die mögliche Aufnahmeleistung ist abhängig vom verbauten On-Board-Laders des zu ladenden Fahrzeugs.
Amperestunde (Ah)
Amperestunde (Ah) ist die Einheit der elektrischen Ladung und wird berechnet durch Stromstärke (I) x Zeit (t).
Akkumulator
Der Akkumulator, oft auch als Akku oder Batterie bezeichnet ist der Energiespeicher des Elektrofahrzeugs und kann nur mit Gleichstrom geladen werden. Die Energiemenge, die ein Akku auf- bzw. abgeben kann, wird meistens in Kilowattstunden (kWh), manchmal auch in Amperestunde (Ah) angegeben. Um von Ah zur Energie-Menge in kWh zu kommen, muss die Ah mit der Spannung in Volt (V) multipliziert werden.
Asynchronmotor
Asynchronmotoren sind die am meisten verbreiteten Elektro-Antriebe, die auch ihren Einsatz im Elektrofahrzeug gefunden haben wegen ihres zuverlässigen und wartungsarmen Aufbaus.
Balancing
Balancing ist die Ausgleichsregelung, bei der ein Ladungstransfer innerhalb der Akkuzellen stattfindet. Dieser Vorgang wird während eines Ladevorgangs vom Batteriemanagementsystem gesteuert und trägt zur möglichst langen Haltbarkeit des Akkus bei.
Batteriemanagementsystem (BMS)
Das Batteriemanagementsystem (BMS) trägt zu einer möglichst hohen Anzahl an Ladezyklen und somit zur Langlebigkeit des Akkus eines Fahrzeugs bei. Es handelt sich hierbei um eine elektronische Schaltung, die die Akkuzellen überwacht und vor einer Überladung und Überhitzung schützt.
Batteriemiete
Bei manchen Fahrzeugen wird die Batterie des Fahrzeugs nicht mitgekauft, sondern gemietet. Hierbei erhebt der Hersteller neben dem Anschaffungspreis des Fahrzeugs eine monatliche Miete.
Baukostenzuschuss (BKZ)
Eine Kostenbeteiligung, der Bauskostenzuschuss (BKZ), kann aus dem Stromnetzausbau aufgrund erhöhten Leistungsbedarfs lt. Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) durch den Netzbetreiber vom Endverbraucher erhoben werden.
Battery Electric Vehicle (BEV)
Die Bezeichnung BEV steht für rein batteriebetriebene Fahrzeuge.
Bidirektionales Laden
Der Grundgedanke des bidirektionalen Ladens oder Vehicle-to-Grid (V2G) ist, dass das Fahrzeug nicht nur selbst Ladung aufnimmt, sondern diese auch wieder zurück in das Stromnetz abgeben kann.
Bundesverband eMobilität e.V. (BEM)
Der Bundesverband eMobilität e.V. (BEM) ist ein eingetragener Verein. Seine Aufgabe ist die Verbesserung der Rahmenbedingungen im Hinblick auf den Ausbau der Elektromobilität in Deutschland.
Combined Charging System (CCS)
Die Abkürzung CCS steht für ein europäisches standardisiertes Schnellladesystem. Sowohl das Ladeverfahren sowie die Stecker sind genormt. Das CCS-Schnellladesystem bietet Ladeleistungen bis zu 400kW.
CCS-Stecker
CCS-Stecker ist eine Steckervariante auf Basis des Typ 2-Steckers, um an CCS Schnellladestationen laden zu können.
CEE-Stecker
CEE bezeichnet ein europäisches Steckersystem. Die gebräuchlisten Stecker unter dem Namen CEE-Stecker sind mit blauem Gehäuse einphasige Stecker zur Verwendung bei 230V Netzspannung und mit rotem Gehäuse dreiphasige Stecker zur Verwendung bei 400V Netzspannung. Je nach Variante sind sie von 16 bis 125 Ampere Stromstärken geeignet.
CHAdeMO
Die Abkürzung CHAdeMO steht für ein japanisch standardisiertes Schnellladesystem. Sowohl das Ladeverfahren sowie die Stecker sind genormt. Dieses Schnelladesystem soll künftig Ladeleistungen bis 400kW bieten.
CHAdeMO Stecker
Steckervariante zum Laden an CHAdeMO Schnellladestationen.
Charge Point Operator (CPO)
Unter dem Charge Point Operator (CPO) versteht man den Betreiber einer Ladestation, der mindestens für den technischen Betrieb zuständig ist.
Control Pilot (CP)
Der Control Pilot (CP) ist einer der zwei Steckerkontakte für die Kommunikation zwischen der Stromquelle und dem Fahrzeug beim CCS. Der andere ist der Proximity Pilot (PP). Mittels des CP wird der maximal verfügbare Ladestrom ermittelt und zudem der Ladevorgang begonnen, sofern der PP erkannt ist, bzw. beendet.
DC-Laden
Direct Current (DC) wird im Deutschen als Gleichstrom bezeichnet. Beim Laden mit Gleichstrom wird der On-Board-Lader des Fahrzeugs nicht benötigt, weil hier die Energie direkt in die Batterie des Fahrzeugs geladen wird. Der Gleichrichter (Umwandler) von Wechselstrom in Gleichstrom ist in der Ladestation verbaut. Man spricht beim DC-Laden auch vom Schnellladen.
Entladetiefe
Die Entladetiefe beschreibt den Entladestand des Akkus. Ein voll geladener Akku minus Entladetiefe ergibt den aktuellen Ladezustand.
Extended-Range Electric Vehicle (EREV)
Die Abkürzung EREV steht für ein Elektrofahrzeug, welches mit einem zusätzlichen kraftstoffbetriebenen Motor ausgestattet ist, womit der Akku des Elektrofahrzeugs geladen werden kann.
FCEV
Fuel Cell Electric Vehicle (FCEV) ist die Abkürzung für Brennstoffzellenfahrzeuge.
FI-Schalter
Der Fehlerstrom-Schutz-Schalter, umgangssprachlich auch als FI-Schalter bezeichnet, ist eine Schutzeinrichtung, die bei sogenannten Fehlerströmen reagiert und die Stromzufuhr abschaltet. Ein FI-Schalter wird in der Regel im Stromkreisverteiler eingebaut. Es gibt diesen bei Wallboxen auch bauseitig bereits installiert, so dass eine weitere Installation nicht mehr erforderlich ist.
Frunk
Wortschöpfung aus den englischen Begriffen „Front“ (vorne) und „Trunk“ (Kofferraum), womit der vordere Kofferraum eines Elektrofahrzeugs bezeichnet wird.
Gesamtreichweite
Reichweitenangabe, wie viele Kilometer das Elektrofahrzeug mit einem vollgeladenen Akku fahren kann.
Gleichrichter
Die Umwandlung von Wechselstrom (AC) in Gleichstrom (DC) wird mithilfe eines Gleichrichters vorgenommen.
High Power Charger (HPC)
High Power Charger (HPC) werden auch als Ultra-Schnellladestationen bezeichnet.
Hybrid Electric Vehicle (HEV)
Hybridfahrzeuge (Hybrid Electric Vehicle, HEV) sind neben einem klassischen Benzin- oder Dieselmotor mit einem zusätzlichen Elektromotor ausgestattet, welcher beim Anfahren unterstützend tätig ist. Die Energie für den Elektromotor wird in einem kleinen Akku durch Rekuperationsenergie gespeist. Ein Aufladen durch eine externe Quelle ist nicht möglich.
In-Cable Control Box (ICCB)
Die ICCB ist ein im Ladekabel dazwischen geschaltetes Gerät, das Sicherheits- und Kommunikationsaufgaben erfüllt.
ICCB-Ladekabel
Ladekabel mit zwischengeschalteter ICCB (In-Cable Control Box) werden oft auch als Notladekabel oder „Ziegelstein“ bezeichnet. Mit einem ICCB-Ladekabel kann an Schuko-Steckdosen geladen werden.
Induktionsladen
Kontaktloses Laden mittels hochfrequenter Wechselströme (AC-Laden), die drahtlos übertragen werden.
Intelligente Ladestationen
Ladestationen mit Kommunikationseinheit, wodurch ermöglicht wird, den Ladevorgang zu steuern.
IP Schutzklasse
Die IP Schutzklasse klassifiziert, zum Beispiel bei einer Wallbox, gegen welche Arten von Berührung, Fremdkörper und Wasser, die elektrischen Geräte geschützt sind und in welcher Umgebung diese damit eingesetzt werden können.
Ladeleistung
Die Ladeleistung wird in Kilowatt (kW) gemessen und gibt die Leistung an, mit der der Akku geladen wird.
Lademodus
Es gibt vier verschiedene Lademodi zum Laden eines Elektrofahrzeugs, unterteilt in Mode 1-4:
Mode 1: Das Fahrzeug ist mit einem Standardstecker für Wechselstrom ausgestattet und lädt an einem Schuko- oder CEE-Stecker.
Mode 2: Das Fahrzeug ist mit einem Typ 1 oder 2 Anschluss für Wechselstrom ausgestattet und lädt mittels eines ICCB-Ladekabels oder einer mobilen Ladestation an einer Schuko-Steckdose oder an einem CEE-Stecker.
Mode 3: Das Fahrzeug ist mit einem Typ 1 oder 2 Anschluss für Wechselstrom ausgestattet und lädt an Wechselstromladestationen (AC-Laden).
Mode 4: Das Fahrzeug ist mit einem CCS Anschluss für Gleichstrom ausgestattet und lädt an Gleichstromladestationen (DC-Laden).
Ladepunkt
Ladesäulen haben in der Regel mehrere Ladepunkte, wobei an einem Ladepunkt immer nur ein Fahrzeug geladen werden kann.
Ladesäule
Lademöglichkeit für Elektrofahrzeuge mit zumeist mehreren Ladepunkten, die auf dem Boden befestigt ist.
Ladesäulenverordnung (LSV)
Verordnung über technische Mindestanforderungen an den sicheren und interoperablen Aufbau und Betrieb von öffentlich zugänglichen Ladepunkten für Elektromobile.
Ladestation
Lademöglichkeit für Elektrofahrzeuge, die mobil oder fest installiert (Ladesäule oder Wallbox) sein kann.
Ladestecker
Der Ladestecker bezeichnet den Teil des Ladekabels, das in die Ladestation gesteckt wird.
Ladezeit
Die Ladezeit ist die Zeit, die ein Fahrzeug benötigt um aufzuladen. Sie ist abhängig von der Batteriekapazität (kWh) und der Ladeleistung (kW). Berechnet wird die Ladezeit wie folgt: Ladezeit (h) = Batteriekapazität (kWh) : Ladeleistung (kW).
Lastmanagement
Ein Lastmanagement regelt die Leistung einer Ladestation mit mehreren Ladepunkten, wenn bei gleichzeitigem Laden mehrerer Fahrzeuge eine höhere Ladeleistung abgerufen werden würde, als die Gesamtanschlussleistung zur Verfügung stellt. Es wird somit eine Überlast verhindert.
Leitungsschutzschalter (LS-Schalter)
Ein LS-Schalter sichert die Stromleitung ab, indem nur so viel Strom fliesen kann, wie dies die Elektroinstallation erlaubt. Bei einer Überschreitung der Strommenge löst der LS-Schalter aus und unterbricht die Stromzufuhr.
Mikrohybrid
Fahrzeuge mit einem Start-Stopp-System wofür ein Akku genutzt wird, jedoch nicht zum Antrieb des Fahrzeugs.
Mild-Hybrid
Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor und einem Elektromotor der bei der Beschleunigung als Unterstützung eingesetzt wird. Die dafür benötigte Energie wird durch Rekuperation in einem kleinen Akku gespeichert. Rein elektrisches Fahren ist nicht möglich.
Mobility Service Provider (MSP)
Ein Mobility Service Provider ist ein Vertragspartner für Endkunden zur Identitätsprüfung und Bezahlung an Ladesäulen.
Null-Emissions-Fahrzeug
Ein lokal emissionsfreies Fahrzeug. Dies bedeutet, dass beim Betrieb des Fahrzeugs keine Verbrennungsabgase entstehen.
On-Board-Lader
Ein im Fahrzeug verbauter Wandler, der Wechselstrom für das Fahrzeug in Gleichstrom mit geeigneter Spannung umwandelt.
One-Pedal-Driving
One-Pedal-Driving oder auch One-Pedal-Feeling genannt bedeutet, dass das Fahrzeug mittels der Rekuperationsverzögerung durch Wegnahme des Fußes vom Fahrpedal abgebremst wird und zumeist ohne Bremse gefahren werden kann, da diese hauptsächlich nur noch für stärkeres Bremsverhalten benötigt wird.
Open Charge Point Protocol (OCPP)
OCPP ist die Standardkommunikation zur Datenübertragung zwischen einer Ladestation und dem zugehörigen Abrechnungssystem. Dieses Protokoll ist herstellerunabhängig.
Over The Air (OTA)
Unter dem Begriff „over the air“ versteht man die Übertragung von Daten via Internet, wie zum Beispiel eines Softwareupdates.
Permanenterregte Synchronmaschine (PSM)
Eine permanenterregte Synchronmaschine ist eine Wechselstrommaschine, die als Motor in den meisten Elektrofahrzeugen Verwendung findet.
Plug-In Hybrid Vehicle(PHEV)
Ein Plug-in-Hybrid Vehicle ist ein Fahrzeug mit konventionellem Verbrennungsmotor und einem zusätzlichen elektrischen Motor. Im Unterschied zum Hybrid Electriv Vehicle (HEV) kann der Akku des elektrischen Motors wie bei reinen elektrischen Fahrzeugen mittels eines Steckers über das Stromnetz aufgeladen werden. Der Akku wird auch durch gewonnene Bremsenergie geladen.
Power Line Communication (PLC)
Die PLC stellt eine Kommunikation zwischen Elektrofahrzeug und Ladestation während des Ladevorgangs über das Ladekabel dar. Diese Kommunikation ermöglicht es, an der Ladestation zum Beispiel den aktuellen Ladestatus in Prozent und die geladenen Kilowattstunden anzuzeigen.
Proximity Pilot (PP)
Der Proximity Pilot (PP) ist einer der zwei Steckerkontakte für die Kommunikation zwischen der Stromquelle und dem Fahrzeug beim CCS. Der andere ist der Control Pilot (CP). Mittels des PP wird der Anschluss an den Ladepunkt festgestellt und gemeldet, ob es eine Annäherung an den Stecker gibt, z.B. ob jemand an ihm zieht und die Verriegelung lösen will.
Radio-Frequency Identification (RFID)
Mittels RFID Technologie können Nutzer sich, zum Beispiel an einer Ladestation identifizieren, um diese zu Nutzen. Dieses System funktioniert kontaktlos mittels elektromagnetischer Wellen.
Reichweite
Als Reichweite wird die mit einem vollen Akku fahrbare Strecke bezeichnet.
Rekuperation
Rekuperation bedeutet Energierückgewinnung. Bei einem Elektrofahrzeug wird die Bremsenergie, indem der Elektromotor wie ein Generator fungiert, wieder in den Akku eingespeist.
Schuko
Schuko ist das am meisten verbreitete Steckersystem in Europa und bedeutet Schutzkontakt. Haushalte in Deutschland sind mit diesem System ausgestattet.
State of Charge (SOC)
Der State of Charge besagt den Ladestand des Fahrzeugakkus in Prozent.
Starterbatterie
Die Starterbatterie ist eine 12V Batterie, die eine ähnliche Funktion hat, wie bereits bei den herkömmlichen Verbrennungsfahrzeugen. Bei einem Elektrofahrzeug schaltet diese das Hochvoltsystem frei.
Traktionsbatterie
Der Akku eines reinen Elektrofahrzeuges wird auch als Traktionsbatterie bezeichnet.
Triple-Charger
Schnellladesäule mit folgenden drei Ladeadaptern: CCS, CHAdeMO und Typ2. Man nennt diese auch Triple-Lader.
Typ1 Stecker
Weit verbreitete Steckervariante in Ländern mit einphasigem Stromnetz zum AC-Laden wie zum Beispiel den USA. Zur Nutzung in Europa werden Adapter auf Typ 2 Stecker benötigt.
Typ2 Stecker
Standard Steckervariante in Europa für ein- bis dreiphasiges AC-Laden.
Typ3 Stecker
Steckervariante für ein- bis dreiphasiges AC-Laden mit berührungssicheren Kontakten. Diese Steckervariante ist vorwiegend in Frankreich verbreitet.
Umweltbonus
Der Umweltbonus ist ein Förderprogramm der Bundesregierung. Die Bundesregierung und die Hersteller teilen sich die Förderungssumme.
Vehicle-to-Grid (V2G)
Der Grundgedanke des Vehicle-to-Grid (V2G) oder bidirektionalen Ladens ist, dass das Fahrzeug nicht nur selbst Ladung aufnimmt, sondern diese auch wieder zurück in das Stromnetz abgeben kann.
Wallbox
Eine Wallbox ist eine festinstallierte Wand-Ladestation im vorwiegend privaten Bereich mit einer Ladeleistung von bis zu 22kW je nach Ausführung.
Wärmepumpe
Die Wärmepumpe ist ein Aggregat das zum Heizen bzw. Kühlen des Fahrzeuginnenraums genutzt wird. Aufgrund ihrer höheren Effizienz als eine reine elektrische Kühlung bzw. Heizung benötigt sie weniger Akkuleistung und verbraucht weniger Reichweite.
Z.E. Ready
Eine Zertifizierung für Wandladestationen, um Fahrzeuge von Renault zu laden.
Zyklenfestigkeit
Eine hohe Zyklenfestigkeit steht für eine hohe Anzahl möglicher Ladevorgänge.